Die Menschen in den Hochanden leben in einer Umgebung, die geprägt ist von starken Temperaturunterschieden, von Wind und Sonne und von oft monatelanger Trockenheit. Besonders in den ländlichen Regionen leiden die Menschen unter Mangelernährung. Vitamine sind selten, Obst wächst in der Höhe nicht. Geld verdient man nur durch den Verkauf von Kartoffeln, Mais, Quinoa oder Fleisch, und man benötigt es dringend für den Zukauf fehlender Nahrungsmittel. Auch Dürreperioden führen immer wieder zu Notlagen, die besonders die Kinder zu spüren bekommen. Ein Hygieneskandal hat Ende 2012 dazu geführt, dass die staatlichen Lebensmittelhilfen eingestellt wurden. Seither gibt es keine Grundversorgung für die Schulküchen mehr, ohne die das Lernen kaum möglich ist.
Die Ernährung ist auch ein schulisches Problem, denn oft legen die Kinder stundenlange Wege zurück. Der Schulbesuch wird dann zu einer Frage von Hunger und Durst. Erstmals im Winter 2012 konnte monsun e.V. den Betrieb der Schulküche in Rivera Collata durchgehend sicherstellen. Mit Hilfe der Spendengelder haben die Kinder auch nach dem Brand der alten Küche und trotz ausbleibender Lebensmittelhilfen einen Ort, an dem sie jeden Tag ein Mittagessen erhalten. Zu Weihnachten 2013 wurde die Küche vollständig renoviert und der Speiseraum ausgesttet. Der „Comedor“ wird seitdem dauerhaft mitfinanziert und instand gehalten. Ein Projekt zur Einbindung lokaler Produzenten und Händler wird gepflegt, um die Versorgung dauerhaft zu sichern und zugleich lokale Produzenten zu fördern. Die Elternschaft organisiert seither im Rotationsprinzip die Küchenarbeit. Alle Helfer werden selbstverständlich mit versorgt – auch Eltern erhalten so eine gesunde Mahlzeit.
Bis heute erhalten die Kinder täglich ein gesundes und frisch gekochtes Mittagessen. Mit der Eröffnung des Kindergartens unweit der Schule in 2023 wurden auch die Kinder der dortigen Einrichtung in die Versorgung mit aufgenommen.
Im Winter 2014/2015 haben wir einen wichtigen Schritt geschafft: Nachdem unser Verein in Perú gegründet war, konnten wir die Unterstützung der Dorfgemeinschaft auch formal entgegennehmen: Ein Grundstück mit Grundmauern eines kleinen Hauses aus Lehm direkt auf dem Schulgelände hat man uns zur Pacht für einen symbolischen Wert überlassen, um dort einen Hühnerstall zu bauen. Die Tiere können nicht nur mit Eiern und Fleisch einen kleinen Beitrag leisten zur Versorgung der Küche, sondern die Kinder lernen auch das Versorgen und Pflegen von Tieren, was bei den Eltern manchmal nicht mehr möglich ist, wenn sie in der nahegelegenen Mine arbeiten gehen. Zu Weihnachten 2014 sind die ersten Tiere eingezogen, im August 2015 ist die zweite “Generation” von Tieren eingezogen.
Bilder vom Bau des Hühnerstalls:
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